Zu heikel fürs Militär, als Cashcow willkommen: Palantir in der Schweiz

8.12.2025
Der offiziellen Schweiz zu heikel, als Teil der KI-Standortförderung aber höchst willkommen: Unsere Recherche zeigt, wie Palantir zwar bei den Behörden abblitzte, Zürich aber dennoch zum wichtigen Wirtschaftsmotor der US-Techfirma wurde.

Palantir ist die derzeit wohl umstrittenste Tech-Firma der Welt. Sie erwartet für 2025 einen Umsatz von über vier Milliarden Dollar und steht für viele als Sinnbild einer Tech-Dystopie. Die Softwareprodukte des Unternehmens führen unterschiedliche Daten zusammen und erstellen daraus Lagebilder. Wer Palantir-Software installiert, integriert damit ein ganzes Betriebssystem, das beispielsweise auf alle Datensilos einer Verwaltung Zugriff hat.

Für Armeen liefert die Software Informationen, die Tötungsentscheidungen beeinflussen, der Polizei dient sie als Überwachungstool, und auch grosse Unternehmen nutzen Palantir für Prozessoptimierungen und als Entscheidungshilfe.

Das Unternehmen hat weltweit Kunden aus den Bereichen Militär und Verwaltung. Auch der Schweizer Staat stand auf der Wunschliste des Tech-Konzerns, doch zu Geschäftsabschlüssen kam es nicht. Palantir versuchte jahrelang, Behörden und die Armee als Kunden zu gewinnen – und blitzte überall ab. Das zeigt der erste Teil der Recherche, die wir zusammen mit der Republik und dem Marchanzeiger durchführten.

Doch was die Schweizer Behörden abschreckt, scheint kein Hindernis für die hiesige Standortförderung zu sein. Das zeigen wir im zweiten Teil der Recherche. In diesem gehen wir der Frage nach, was genau Palantir eigentlich in der Schweiz macht. Unsere Recherchen führten uns nach Altendorf im Kanton Schwyz, wo sich Tech-Konzern 2021 mit viel Tamtam ansiedelte – und an den Zürcher Bahnhofsplatz, der gänzlich unbemerkt zur Drehscheibe der europäischen Palantirgeschäfte wurde.

Artikel in der Republik, Teil 1, 08.12.2025

Artikel in der Republik, Teil 2, 09.12.2025

Artikel im Marchanzeiger, 09.12.2025