UBS: Megadeals in China, bilanziert in der Schweiz

Bislang hat das Chinageschäft von UBS keine Rolle in der Eigenkapitaldebatte gespielt. Doch ein genauer Blick zeigt, dass Anleger das reale Risiko mit den verfügbaren Daten nicht einschätzen können.

Zusammen mit Finanz und Wirtschaft haben wir das Chinageschäft der Schweizer Grossbank UBS untersucht. Während diese zurzeit in Bundesbern gegen strengere Eigenkapitalregeln kämpft, treibt sie ihre Geschäftstätigkeiten in China unvermindert voran. Sie ist dort die klar grösste europäische Bank und hängt zuweilen auch US-Rivalen ab. Bereits im November 2024 zeigten wir bei Finanz und Wirtschaft auf, dass sie dabei grosse Risiken eingeht und kritische Geschäftsbeziehungen pflegt. So wirtschaftet sie wiederholt mit Unternehmen, die an Menschenrechtsverletzungen an der uigurischen Bevölkerung in der Provinz Xinjiang beteiligt sind.

Experten sehen die Geschäfte der UBS in China kritisch. Politökonom Johannes Petry erklärt, dass sich ausländische Banken in China strikt an Pekings Spielregeln zu halten haben. Und: Die damit verbundenen Risiken sind ungewiss. «Aus den verfügbaren Zahlen kann ich als Analyst das reale Risiko von UBS in China nicht ablesen», sagt Andreas Venditti, Analyst bei der Bank Vontobel. Die Frage um Risiken ist insbesondere wegen der laufenden Debatten um Eigenkapitalvorschriften relevant: Je höher die Risiken, desto strenger die Eigenkapitalvorschriften. Kompliziert macht die Sache in diesem Fall, dass Teile des Chinageschäfts der UBS in der Schweiz bilanziert werden und so gar nicht von den neu geplanten Eigenkapitalvorschriften betroffen wären.

Die ganze Recherche bei Finanz und Wirtschaft: https://www.fuw.ch/ubs-megadeals-in-china-bilanziert-in-der-schweiz-901532192616?gift_token=c24617c16c84 (Paywall).

Bericht vom November zur UBS und ihren risikoreichen China-Abenteuer: https://www.fuw.ch/ubs-hat-heikle-verbindungen-zu-sanktionierten-militaerkonzernen-in-china-686020632814